Was muss eine Website laut BFSG beinhalten, um barrierefrei zu sein?
Barrierefreiheit ist mehr als nur ein Bonus: Sie wird zur Pflicht. Spätestens mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) rückt das Thema auch für private Unternehmen in den Fokus. Doch was genau bedeutet “barrierefrei” im Web? Welche Anforderungen müssen Websites erfüllen? Und wie kann man testen, ob die eigene Seite dazugehört? In diesem Artikel erklären wir praxisnah, was eine Website beinhalten muss, um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.
Barrierefrei – was bedeutet das im Web?
Barrierefreiheit im Web bedeutet, dass digitale Inhalte für alle Menschen nutzbar sind – unabhängig von körperlichen, geistigen oder technischen Einschränkungen. Das schließt zum Beispiel ein:
- Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen
- Nutzer mit motorischen Einschränkungen
- Ältere Menschen mit nachlassenden Sinnesfähigkeiten
- Personen, die assistive Technologien wie Screenreader nutzen
Eine barrierefreie Website ist so aufgebaut, dass Inhalte klar strukturiert, mit Hilfsmitteln zugänglich und für alle verständlich sind.
WCAG 2.1: Die vier Grundprinzipien
Die Grundlage für barrierefreies Webdesign bilden die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1. Diese sind international anerkannt und bilden die Basis für die europäische Norm EN 301 549, auf die sich das BFSG stützt.
Die WCAG 2.1 definieren vier Prinzipien:
- Wahrnehmbar: Inhalte müssen so dargestellt werden, dass Nutzer sie mit verschiedenen Sinnen erfassen können (z. B. Alternativtexte für Bilder).
- Bedienbar: Die Seite muss ohne Maus steuerbar sein, z. B. per Tastatur oder Spracheingabe.
- Verständlich: Inhalte sollen klar und einfach formuliert sein. Die Navigation muss konsistent funktionieren.
- Robust: Inhalte müssen mit gängigen Browsern und assistiven Technologien kompatibel sein.
Mehr dazu: https://www.w3.org/WAI/WCAG21/quickref/
Technische & gestalterische Anforderungen (mit Beispielen)
Eine barrierefreie Website nach BFSG muss u. a. folgende Punkte erfüllen:
- Texte und Struktur: Klare Überschriftenstruktur (H1 bis H6), keine rein visuellen Hinweise (z. B. “grüner Button”)
- Bilder: Müssen mit beschreibenden Alternativtexten (Alt-Tags) versehen sein
- Kontraste: Ausreichend hohe Farbkontraste zwischen Text und Hintergrund
- Navigation: Muss per Tastatur bedienbar und logisch aufgebaut sein
- Formulare: Labels, Fehlermeldungen und Hilfetexte müssen vorhanden sein
- Videos: Sollten Untertitel oder Audiodeskriptionen enthalten
- Sprache: Leichte Sprache oder zumindest einfache, klare Formulierungen
Beispiel für gute Umsetzung: https://www.aktion-mensch.de/inklusion/barrierefreiheit/barrierefreie-website
Tools & Tests zur Barrierefreiheit (WAVE, BITV-Test)
Wer unsicher ist, ob die eigene Website barrierefrei ist, kann folgende Tools nutzen:
- WAVE Web Accessibility Evaluation Tool: Zeigt Probleme bei Struktur, Alternativtexten und Kontrast auf. https://wave.webaim.org/
- BITV-Test: Deutscher Test auf Grundlage der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung. https://testen.bitv-test.de/
- Lighthouse von Google: Bietet in Chrome einen einfachen Barrierefreiheits-Check
Diese Tools sind ein erster Schritt. Eine fundierte Prüfung durch Experten bleibt aber unverzichtbar.
Fazit – So setzen wir barrierefreie Seiten um
Barrierefreiheit ist kein Extra mehr – sie wird gesetzlich gefordert. Eine barrierefreie Website ist benutzerfreundlicher, zukunftssicher und rechtlich auf der sicheren Seite. Unsere Agentur unterstützt dich ganzheitlich:
- Beratung & Analyse: Wir prüfen deine Website auf Barrieren
- Webdesign nach WCAG 2.1: Nutzerfreundlich, rechtssicher, professionell
- Umsetzung & Pflege: Technisch sauber, DSGVO-konform, wartbar
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was bedeutet WCAG 2.1?
WCAG 2.1 sind internationale Richtlinien zur Barrierefreiheit von Webseiten. Sie definieren, wie Inhalte wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust gestaltet sein müssen.
Welche Anforderungen gelten für barrierefreie Websites?
Unter anderem müssen Texte klar strukturiert, Bilder mit Alternativtexten versehen, Kontraste ausreichend hoch und die Navigation per Tastatur möglich sein.
Gibt es Tools, um meine Website zu prüfen?
Ja. WAVE (https://wave.webaim.org/), BITV-Test (https://testen.bitv-test.de/) und Google Lighthouse helfen dir bei der ersten Analyse.